Am 5. April 2025 lud die Volkssolidarität Nordost zum dritten pädagogischen Fachtag nach Greifswald ein. Unter dem Leitmotiv „Bildung neu denken“ versammelten sich über 265 Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Studierende der Universität Greifswald sowie Mitarbeitende aus den Jugendämtern, um sich über aktuelle Entwicklungen in der frühkindlichen Bildung auszutauschen und praxisnahe Impulse für den pädagogischen Alltag zu gewinnen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Ines Sura-Rosenstock aus Greifswald. Den inhaltlichen Auftakt bildete der Hauptvortrag von Prof. Dr. Dr. Dr. Wassilios Fthenakis, einem der renommiertesten Bildungswissenschaftler Europas. In seinem Vortrag betonte er die Notwendigkeit, Bildungsprozesse grundlegend neu zu denken – weg von überkommenen, starren Strukturen hin zu einem dynamischen, kindzentrierten Bildungsverständnis. Angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Digitalisierung, Diversität und veränderter Familienrealitäten forderte Fthenakis flexible, adaptive und vernetzte Bildungsansätze, die Kinder aktiv in ihren Lernprozessen begleiten und stärken.
Dieser Anspruch spiegelte sich auch in der positiven Resonanz der Teilnehmenden wider. Paul Steinfurth, Leiter der Uni-Kita Greifswald, unterstrich die Relevanz des Veranstaltungsmottos für die tägliche Praxis:
„Es ist wichtig, das Motto ‚Bildung neu denken‘ in den Alltag zu implementieren, weiterzuentwickeln und auch sich zu vernetzen – und genau dafür bietet diese Veranstaltung den Raum und die Möglichkeit.“
Im Anschluss an den Vortrag bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in neun verschiedenen Workshops mit spezifischen Themen auseinanderzusetzen. Die Angebote reichten von Raumgestaltung in pädagogischen Einrichtungen über die Förderung emotionaler Kompetenzen bis hin zu gesunder Ernährung im Kita-Alltag. Die Workshops wurden von erfahrenen Referent:innen gestaltet, die sowohl wissenschaftlich fundierte Inhalte als auch praxisrelevante Methoden vermittelten.
Cindy Harz, Leiterin der Kita Neverin, zeigte sich besonders angetan von der Tagesstruktur:
„Ich finde das wirklich toll organisiert. Für das leibliche Wohl ist gesorgt und besonders gefällt mir dieses Mal, dass wir neben einem Vortrag auch Workshops besuchen können.“
Im Zentrum des Fachtags stand nicht nur der Wissenstransfer, sondern auch der fachliche Dialog über Einrichtungsgrenzen hinweg. Frau Rapphahn, Sachgebietsleiterin Fachaufsicht/Fachberatung Kita und Tagespflege im Jugendamt Vorpommern-Greifswald, betonte den nachhaltigen Wert der Veranstaltung:
„Solche Veranstaltungen halten wir gerade für den Austausch sehr wichtig. Durch die Vorträge wird man zur Selbstreflexion angeregt, hinterfragt Prozesse und entwickelt neue Handlungsstrategien.“
Dass trägerübergreifende Vernetzung ein großer Gewinn sein kann, wurde auch von einer Teilnehmerin aus einer Kita des Eigenbetriebs Hansekinder hervorgehoben:
„Ich finde den Austausch und dass es sowas für solche großen Gruppen gibt einfach super. Sonst sind Weiterbildungen ja meist trägerintern gestaltet. Und man muss sagen, dass die Volkssolidarität immer coole Dozenten rangeholt hat.“
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, die Qualität frühkindlicher Bildung durch fachliche Impulse und kollegiales Lernen zu stärken. Frau Mengel von der Kita Adlerhorst aus Neubrandenburg betonte den konkreten Nutzen:
„Man lernt so schön voneinander, gerade in den Workshops – und auch besonders gut, wenn man die ganzen Materialien erhält. Wirklich eine tolle Organisation.“
Der pädagogische Fachtag machte deutlich, wie wichtig es ist, Bildung kontinuierlich weiterzudenken und neue Wege mutig zu beschreiten. Mit einer gelungenen Mischung aus wissenschaftlichem Input, praxisorientierten Workshops und viel Raum für persönlichen Dialog setzte die Volkssolidarität Nordost ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Pädagogik.
Max Lietzau, pädagogischer Leiter der Volkssolidarität Nordost, betonte in seinem Fazit die gesellschaftliche Bedeutung solcher Formate:
„Solche Veranstaltungen sind die Grundlage, um die kommenden Herausforderungen in der Gesellschaft zu lösen. Denn wir bereiten die Kinder auf das Jahr 2045 vor – und hierfür brauchen wir top ausgebildete Fachkräfte.“
Auch Kerstin Winter, Vorstandsvorsitzende der Volkssolidarität Nordost, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages:
„Das war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, in der die verschiedenen Fachkollegen die Chance hatten, sich zu vernetzen, aber auch eine würdige Plattform erhielten, sich weiterzubilden und die Anerkennung zu erhalten, die sie verdienen.“
Der 3. Pädagogische Fachtag in Greifswald hat eindrucksvoll gezeigt, dass „Bildung neu denken“ nicht nur ein Motto, sondern ein gemeinsamer Gestaltungsauftrag für alle pädagogischen Fachkräfte ist – getragen von Expertise, Engagement und dem Willen zur Veränderung.
Weitere Eindrücke
