Gestern war Gregor Gysi bei uns im Boddenhus Greifswald zu Gast und bot mit seiner Autobiografie „Ein Leben ist zu wenig“ wie gewohnt beste Unterhaltung. Aufgrund der großen Nachfrage und des anhaltenden Sicherheitskonzepts bezüglich der aktuellen Coronapandemiebestimmungen gab es gleich eine Doppelveranstaltung.
Trotz schwieriger Zeiten schafften wir es gestern unser Boddenhus in Greifswald mit Leben zu füllen. Natürlich unter strikten Sicherheitsvorkehrungen. Gregor Gysi hielt, unter der Moderation von Hans-Dieter Schütt, eine Lesung zu seinem aktuellen Buch „Ein Leben ist zu wenig“…und das gleich doppelt. Um 16 Uhr und dann nochmal um 18 Uhr empfingen wir unsere Gäste und erlebten einen wunderbaren und unterhaltsamen Nachmittag bzw. Frühabend.
Als einer der wichtigsten Protagonisten des linken Denkens hat Gregor Gysi die Politik geprägt. Kaum ein deutscher Politiker wurde so geschmäht und schlug sich doch so erfolgreich durch das Gestrüpp der Anfeindungen. Seine Autobiographie liest sich wie ein Geschichtsbuch, das die Erschütterungen, Extremen, Entwürfen und Enttäuschungen des 20. Jahrhunderts auf persönliche Weise erlebbar macht. In seiner Lesung erzählte er von seinen zahlreichen Leben: als Anwalt, Politiker, Autor, Moderator und Familienvater. Er schilderte seinen Weg zum Rechtsanwalt, gab Einblicke in sein Verhältnis zu Dissidenten und in die Spannungsfelder an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Erkennbar werden ein Leben und eine Familiengeschichte, die von Russland bis Rhodesien führt, in einen Gerichtsalltag mit Mördern und Dieben und zu der ein Lob Lenins und die Nobelpreisträgerin Doris Lessing gehören.
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