So ein wichtiger Geburtstag darf für die Kita trotz Corona nicht ganz sang- und klanglos vorbeigehen: Seit 30 Jahren gibt es die Volkssolidarität-Einrichtung am Stadtwald. Für die Erzieher gilt es aktuell, die täglichen Herausforderungen zu meistern. „Gefeiert wird später, versprochen“, sagt die Chefin.
„Fünf Jahre sind so eine lange Zeit“, hatte sich Petra Grabowski noch gedacht, als ihre Kollegin und die damalige Kitaleiterin Doris Przybysz zum 25-jährigen Jubiläum der Kita „Am Stadtwald“ in Anklam bereits vom 30. Geburtstag der Einrichtung sprach und somit schon einmal in die Zukunft blickte. Und schon ist der Tag da.
Heute feiert die Kita ihr 30-jähriges Bestehen. Für Petra Grabowski, der heutigen Leiterin, ist das immer noch irgendwie kaum zu fassen. Erst recht nicht in diesen besonderen Zeiten, in denen auch der Ehrentag vor den täglichen Herausforderungen in den Hintergrund rückt. Trotz aktueller Notbetreuung während der Corona-Pandemie ist das Haus der Volkssolidarität NORDOST gut besucht. Vor allem im Krippen- und Kitabereich sind im Durchschnitt mindestens die Hälfte der Kinder vor Ort. Lediglich der Hortbetrieb sei stark ausgedünnt, weiß die Chefin. „Daran sieht man, wie viele Eltern in relevanten Bereichen arbeiten, auf deren Job nicht verzichtet werden kann“, zeigt sie Verständnis.
Für die Kinder versuchen die Erzieherinnen, den Alltag auch mit Hygienemaßnahmen und dazugehörigen Konzepten so normal wie möglich zu gestalten. Aber natürlich fehlen auch ihnen die Freunde, die sie zum Teil nun schon seit Mitte Dezember nicht mehr gesehen haben. Ähnlich gehe es auch den Erzieherinnen. „Wir freuen uns schon jetzt wieder darauf, alle Kinder hier begrüßen zu können und ein volles Haus zu haben“, verspricht Grabowski. Damit nun der Kita-Geburtstag nicht ganz spurlos vorbeizieht, will die Einrichtungsleiterin auf diese Weise darauf Aufmerksam machen. „Wir haben außerdem in einigen Gruppen auch Briefe an die Kinder zu Hause geschrieben und gefragt, wie es ihnen geht“, sagt sie. Auch mit lieb gewonnenen Traditionen muss nun erst einmal Pause eingelegt werden.
Die Kita „Am Stadtwald“ startet gleich nach der Wende mit der Idee einer naturnahen Kita. Die Waldwochen sind bis heute fester Bestandteil im pädagogischen Konzept – auch wenn sie nun aktuell aussetzen müssen. Ebenso können die Projekträume derzeit nicht genutzt werden, um die festen Gruppen möglichst sicher zu trennen. „Das alles sei nicht einfach“, sagt Petra Grabowski. Doch sicherlich kommen bald auch wieder andere Zeiten. Auch eine große Geburtstagsparty mit allen Kindern soll es dann geben. Ein Termin steht noch nicht fest.
Bis dahin aber sorgen die jüngsten Erfolge auch bei den Erziehern für Aufmunterung. So hat die Anklamer Kita erst im vergangenen Jahr den Klimaschutzpreis der Landesregierung bekommen. Für das Preisgeld soll nun ein Pferdezimmer eingerichtet werden. „Da freuen sich vor allem die Mädchen drauf und die Kinder haben sich diese Überraschung auch redlich verdient“, sagt die Erzieherin stolz.
Eine weitere Neuerung in den vergangenen Jahren ist der Fokus auf gesundes Essen, dass nun in der Kita angeboten wird. Die Umstellung auf ein salz- und zuckerarmes sowie gluten- und laktosefreies Mittag sei am Anfang schon für Kinder und Eltern eine Umstellung gewesen, erklärt die Kita-Chefin. Letztendlich habe man jedoch versucht, die gesundheitlichen Vorzüge zu erklären. Künftig soll das Konzept auch um ein gesundes Frühstück und Vesper erweitert werden.
Für Rentnerin Doris Przybysz, die immer noch regelmäßig bei den ehemaligen Kollegen vorbeischaut, hat sich in den vergangenen fünf Jahren so einiges weiterentwickelt. „Wer hier jeden Tag arbeitet, sieht das vielleicht nicht so. Aber die Raumgestaltung hat sich sehr verändert. Der naturnahe Ansatz, mit dem wir vor 30 Jahren begonnen haben, wird auch da konsequent fortgesetzt. Das freut mich immer wieder“, lobt sie nicht ohne Stolz.
Auch hier von uns nochmal Happy Birthday an unsere Kita „Am Stadtwald“.