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Wir schenken Neubrandenburg einen Baum

Zu unserem eigenen 75. Geburtstag machten wir der Stadt Neubrandenburg ein Geschenk. Wir spendeten das Geld für einen von drei neuen Robinien-Bäumen in der Südstadt und machten zum Jubiläum deutlich, wie wichtig Zusammenhalt ist.

Ihren Baum wollen die Damen von der Volkssolidarität ganz sorgsam pflegen. „Ich hoffe, dass wir ihn nicht ersäufen“, scherzen die Vorsitzende der Ortsgruppe 1b Brigitte Uhrig und die Kulturverantwortliche Ursula Franke, als sie in dieser Woche zusammen mit Oberbürgermeister Silvio Witt zum Spaten greifen, um den Ballen der frisch in die Erde gesetzten Robinie mit Erdreich zu bedecken. Drei Exemplare vom „Baum des Jahres 2020“ wurden auf dem breiten Grünstreifen zwischen Kaufhof Süd und Neustrelitzer Straße gesetzt. Einen davon finanzierte die Neubrandenburger Volkssolidarität als Spende zum 75. Jahrestag ihrer Gründung. Die Volkssolidarität war im Oktober 1945 in Dresden ins Leben gerufen worden und entwickelte sich in der DDR zu einer Massenorganisation, die sich der Betreuung älterer Menschen widmete.

Heute sind die Mitglieder der Volkssolidarität selbst etwas in die Jahre gekommen und werden immer weniger.„1997 hatten wir 275 Mitglieder, heute sind es noch 55“, sagt die Vorsitzende Brigitte Uhrig. Zusammenhalt wird weiter großgeschrieben bei dem Verein, dessen Mitglieder vor allem in der Südstadt noch aktiv sind. So gibt es auch in Corona-Zeiten zum Geburtstag ein Präsent oder im Krankheitsfall einen Besuch. Die beliebten gemeinsamen Freizeitaktivitäten sind wegen der aktuellen Beschränkungen allerdings nicht möglich.

Die Volkssolidarität sei weiterhin wichtig, sagen die engagierten Frauen. „Was wir machen, ist kein Kaffeeklatsch, wir wollen unsere Mitglieder informieren und ihnen zugleich ein paar schöne Stunden bereiten“, erläutert Ursula Franke. So helfen die Damen von der Volkssolidarität – Männer sind nur noch drei in der Ortsgruppe – ihren Mitgliedern etwa bei Themen wie Vorsorgevollmacht oder Steuererklärung. Oder sie sammeln Sachspenden, die sie Bedürftigen zukommen lassen. Zu ihrem Jubiläum wünschen sich die Frauen von der Volkssolidarität zwei Dinge. Wieder mehr jüngere Mitglieder und vor allem mehr Bänke in der Südstadt, damit sie und andere Einwohner des Viertels auch mal eine Pause einlegen können, beispielsweise auf dem Weg zu ihrem Baum.

Text und Foto Nordkurier